Mölln: Erstes Tageshospiz in Schleswig-Holstein eröffnet
Aufenthaltsraum, Wohnzimmer, Ruheräume, Küche: Die Tagesinsel am Wasserkrüger Weg in Mölln hat Platz für acht Palliativpatienten. Das neue Angebot soll die Angehörigen zu Hause entlasten.
Mölln. Das Tageshospiz in Mölln ist eröffnet worden – mit einem Empfang und einem Tag der offenen Tür. Palliativpatientinnen und -patienten können jetzt in den Räumen am Wasserkrüger Weg 7 betreut werden. Das soll ihre Angehörigen entlasten. Johannes Albig, Staatssekretär im Sozialministerium, der bei der Eröffnung am Wochenende per Video aus Kiel zugeschaltet war, sagte: „Die Tagesinsel in Mölln ist das erste teilstationäre Hospiz in Schleswig-Holstein.“
Betrieben wird das Tageshospiz von der Tagesinsel Hospiz Nordkreis GmbH. Die Gesellschaft wurde vom Förderverein Hospiz Mölln, der Hospizgruppe Ratzeburg, Mölln und Umgebung und dem Netzwerk Palliative Care im Herzogtum Lauenburg gegründet. Ihr Plan ist, auch ein stationäres Hospiz in der Eulenspiegelstadt einzurichten.
Tageshospiz lebt von Spenden
In diesen Räumen stehen nun acht Plätze für Tagesgäste zur Verfügung. „Wir haben werktags offen. Man kann auch nur einen Tag kommen oder alle fünf“, sagt Wiebke Hargens, eine der Geschäftsführerinnen der GmbH. „Das Tageshospiz lebt durch die Spenden vieler unterstützender Menschen. Es ist somit ein Hospiz aller Bürger.“
210 Quadratmeter sind aufgeteilt in Aufenthaltsraum, Wohnzimmer, drei Ruheräume, Büro, Küche, Badezimmer. „Ein Ort der Liebe, Stille und Gemütlichkeit“, schrieb ein Besucher in das Gästebuch. Eine andere Person hinterließ die Nachricht: „Es ist wunderschön zu sehen, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt.“
Angehörige entlasten
Alle Betroffenen, für die das Tageshospiz eine Anlaufstation wird, können durch die pflegerische und soziale Betreuung in der Regel länger im vertrauten häuslichen Umfeld bleiben und entlasten so auch ihre pflegenden Angehörigen. Zu Beginn drei, auf lange Sicht fünf Pflegekräfte kümmern sich um die Schwerkranken.
Übrigens sind nicht nur Tumorpatientinnen und -patienten für diese palliative Betreuung zugelassen. „Es sind schon 85 Prozent, aber es betrifft auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Aids“, sagt Karina Zühlsdorf, Vorsitzende des Fördervereins Hospiz Mölln.
Das Angebot im Tageshospiz – ob Massagen, Musikgruppen, Kreatives – komme immer auf die Interessen der Schwerkranken an. „Unsere Arbeit hat immer das Ziel, die Lebensqualität zu erhalten oder im Optimalfall zu verbessern“, sagt Edelgard Liedtke, die zweite Geschäftsführerin.